10.11.2020
Stallwechsel
Grundgedanken zum Stallwechsel
Bei einem Stallwechsel muss sich das Pferd in der neuen Umgebung orientieren, sich an die neuen Pferdekollegen und die neuen Bezugspersonen sowie an die Abläufe des Stalles gewöhnen. Auch gibt es meist eine Futterumstellung, da im neuen Stall nicht das selbe Heu und ev. auch nicht das selbe Kraft- und Mineralfutter verwendet wird. Dies ist meist für das Pferd mit psychischem und physischem Stress verbunden. Deshalb ist es ratsam den Stall so wenig wie möglich zu wechseln. Um den Stallwechsel für das Pferd etwas angenehmer zu gestalten und eventuelle Probleme zu vermeiden oder lindern, möchte ich Euch hier einige Tipps geben.
Suche nach dem passenden Stall:
Pferde haben individuell verschiedene Bedürfnisse, je nach alter, körperlicher Gesundheit usw. Wichtig ist, das wir die Bedürfnisse unseres Pferdes zuerst genau eruieren, bevor wir auf Stall-Suche gehen. Das eine Pferd fühlt sich wohl in der Herde und kommt zum fressen, trinken und schlafen und verträgt sich gut mit Artgenossen. Ein anderes Pferd benötigt ev. mehr Futter als andere und benötigt zeitweise Ruhe. Ein weiteres Pferd hat ev. mühe in der Herde und macht Probleme mit den Herdenmitgliedern und fühlt sich gestresst oder reagiert agressiv. So sind Pferde verschieden und benötigen verschiedene Haltungsformen.
Sind wir nicht sicher, was unser Pferd benötigt, macht es sinn einen Stall zu finden, in welchem es die Möglichkeit gibt die Haltung zu wechseln, z.B. von reiner Gruppenhaltung in Gruppenhaltung mit Nachtbox oder ähnliches.
Zudem ist es Wichtig, dass der neue Stall gut durchdacht ist. Es muss genug Patz vorhanden sein und keine Sackgassen geben, dass die Pferde sich wenn immer nötig aus dem Weg gehen können. Auch müssen genug Fressplätze und Liegeflächen vorhanden sein. Zudem benötigt jeder Offenstall auch eine Krankenbox.
Die individuelle Fütterung ist auch ein sehr zentrales Thema. Setzt Euch genau ins Bild wie oft und was Eure Pferd pro Tag an Futter erhalten und ob es möglich ist individuell zu zufüttern wenn nötig. Wichtig ist dabei dass die Pferde nicht längere Fresspausen als max. 4 Stunden haben. Auch für ringfuttrige Pferde sollte, wenn nötig die Möglichkeit bestehen z. B den Weidegang einzuschränken usw.
Das Stallklima sollte sich angenehm anfühlen und die Menschen sollten zufrieden sein. Auch sollte der Stallbesitzer praktisch die selben Ansichten über Stallmanagement, Fütterung, Koppelgang, Umgang mit den Pferden haben wie Du als Pferdebesitzer.
Integration
Wichtig ist dass die Integration immer Schritt für Schritt passiert.
Offenstall:
In der freien Wildbahn können sich die Pferde ihre Sozialpartner selbst aussuchen und es gibt jede Menge Platz um auszuweichen. In unseren Offenställen, werden die Pferde auf begrenztem Raum zwangsweise in Gruppen zusammengeführt. Deshalb ist die Integration nicht immer einfach.
Die Pferde sollten anfangs die Möglichkeit haben, sich gefahrlos über den Zaun kennen zu lernen und zu beschnuppern. Dazu benötigt man eine Integrationsbox oder einen abgetrennten Paddock, welcher direkt an den Offenstall grenzt. Der Zaun sollte die Kontaktaufnahme zulassen und stabil und verletzungssicher sein.
Die Herde und das neue Pferd muss in dieser Zeit genau beobachtet werden. Sind die Pferde ruhig und fühlen sich wohl nach einigen Tagen, ist es an der Zeit das neue Pferd zu integrieren. Dieser Zeitpunkt muss ganz individuell den Pferden angepasst werden.
Am besten werden die Pferde erstmals auf der Koppel zusammengeführt, wo sie viel Platz zum ausweichen haben und im Idealfall saftiges Gras.
Futterumstellung
In den ersten Wochen sollte wenn möglich das Futter gegeben werden, welches das Pferd im vorderen Stall auch erhalten hat. Damit es mit der Fütterung nicht noch zusätzlichen Stress hat. Danach kann Schritt für Schritt auf das neue Futter umgestellt werden. Eine noch fast bessere Möglichkeit wäre, das Futter des neuen Stalles bereits einige Wochen vorher im alten Stall zu zumischen, so dass sich die Darmflora des Pferdes bereits vor dem Stallwechsel an das neue Futter gewöhnt hat. Dies gilt nicht nur für das Kraftfutter sondern auch für das Heu. Denn die Qualität ist nie die selbe. Stellt man ein Pferd plötzlich auf anderes Futter um, kann es zu Aufgasungen kommen und/oder angelaufenen Beinen, sowie Probleme mit den Hufen usw.
Weitere Tipps um den Stallwechsel so angenehm wie möglich zu gestalten:
Vorbereitung
Bereite Dich bereits am Vortag auf den Umzug vor. Bringe Sattelzeug, Putzzeug, Futter usw. bereits am Vortag in den neuen Stall. Schaue auch das die Box oder das Offenstallabteil Deines Pferdes bereits vorbereitet ist mit Einstreu, Heu und Wasser. Damit Du dann bei der Ankunft des Pferdes Dich nur noch voll und ganz um Dein Pferd kümmern kannst und es direkt in den vorbereiteten Stall bringen kannst.
Entspannen
Freue Dich auf das neue Zu Hause Deines Pferdes und sei entspannt. Organisiere Dir Ruhe in den Tagen um den Umzug und nimm Dir genügend Zeit für Dich. Denn Dein Pferd übernimmt Deine Ruhe und Zufriedenheit. Zudem gibst Du ihm Sicherheit in der Neuen Situation. Bist Du aufgeregt und kannst nur schwer entspannen, dann sind Australische Buschblüten oder Bachblüten wertvolle Helfer. Als Bach- und Buschblüten Therapeutin für Mensch und Tier, berate ich Dich gerne.
Pflanzlich Unterstützen
Es mach Sinn Dein Pferd bereits bevor der Umzug stattfindet und auch danach mit Busch- oder Bachblüten phsychisch wie auch physisch vorbereiten und zu unterstützen. Zudem können weitere Theapieformen helfen zu entspannen und anzukommen. Meine Therapieangebote für die Pferd findest Du "hier" .
Lasst Euch Zeit
Ein Stallwechsel benötigt immer viel Zeit. Sei also geduldig mit Deinem Pferd und lass es erst in der Herde etwas ankommen. Wenn es sich wohl fühlt zeigst Du ihm den Hof, den Putzplatz und allenfalls den Reitplatz in Ruhe. Im Training solltest Du anfangs nur Übungen verlangen, die das Pferd bereits sehr gut kennt und gut umsetzen kann, damit es nicht überfordert wird. Pferde benötigen bis zu einem Jahr, bis sie im neuen zu Hause angekommen sind und sich wohl fühlen.
Fazit
Aus den oben genannten Gründe ist es sinnvoll, sich ein Stallwechsel immer gut zu überlegen und wenn möglich nicht mal einfach schnell für kurze Zeit ein Pferd oder Pony jemandem auszuleihen und später wieder zurück zu nehmen. Die meisten Tiere haben mit solchen Aktionen grossen Stress. Meist schadet es mehr als es nutzt.
Möchtest Du Dich und Dein Pferd gut auf den Stallwechsel vorbereiten oder hat Dein Pferd Probleme nach dem Stallwechsel und Du möchtest es mit Blütenessenzen oder weiteren Therapieformen unterstützen und/oder benötigst eine Verhaltensberatung/Therapie für Dein Pferd, dann freue ich mich auf Deine Kontaktaufnahme.
Hier geht es zu den Angeboten:
Anita Fischer
info@pferdetraining-mit-gefuehl.ch